Café Kogi im Jahr 2017

Liebe Freunde der Kogi und des feinsten Kaffees,

das dritte Jahr Café Kogi geht heute zu Ende. 2105 habe ich den ersten - nicht ganz vollen - Container Rohkaffee von den Kogi bekommen. 2018 werden es bereits zwei Container sein.Die neue Ernte wird gut sein, da das Wetter dieses Jahr hervorragend mitspielte.

Die Resonanz von Euch, den Kaffeetrinkern zeigt mir, dass es eine gute Entscheidung war. Vieles gelang auf Anhieb, manches war eine Herausforderung und scheinbare Probleme lösten sich immer wieder in Wohlgefallen auf. Na ja, sie verschwanden nicht, blieben aber beherrschbar. Der Dollarkurs schwankte - leider immer in die falsche Richtung, die Kogi hatten Ernteprobleme, wir hatten 13000 Kaffeetüten, auf denen "biologisch angebaut" stand, was ohne Biosiegel verboten ist. Café Kogi ist reiner als rein, aber Siegel ist Siegel, so die behördliche Theorie. Die Tüten sind längst verbraucht, keiner hat´s glücklicherweise beanstandet. Über all den Kleinkram und die Formulare von Behördenseite, die einem Startup das Leben erschweren, schweige ich an dieser Stelle. Immerhin haben wir den für die Bank und gegen schlaflose Nächte aufgestellten Businessplan voll erfüllt und alles geht seinen guten Weg.

Das Ziel, die heiligen Stätten der Kogi mit dem Gewinn aus dem Kaffee zurückzukaufen ist aktuell und wird auch realisiert. Zur Zeit im Wesentlichen aber aus Spenden, da die Menge des verkauften Kaffees noch nicht ausreichend ist. Immer noch bin ich neben Lorenzo aus Australien, der aber noch eine deutlich geringere Menge abnimmt, der einzige weltweit, der mitmacht. Die Kaffeewelt und die spirituelle Welt liegen nicht allzu nahe beieinander. Spirituelle Röster sind rar, röstende Esoteriker noch mehr. Und wenn ich dann mal einen traf, scheiterte es oft am Betriebswirtschaftlichen und die Kleinrösterei ging pleite. Sieht so aus, als ob wir das also für Europa selbst übernehmen müssen, was eines der Ziele für 2018 ist. Die Homepage soll zumindest ins Englische übersetzt werden.

Neu in 2017 war der Kaffee des indigenen Volkes der Nasa. Wir starteten mit einer kleinen Menge von 3 Tonnen Rohkaffee, den wir als Microlots von sechs kleinen Farmen direkt kauften. Unsere Farmer sind Guillermo, Evangelista, Armando, Rebecca, Manuel und Remigio. Sie haben uns eine Superqualität (mit Bio-Siegel) geliefert. 80 % dieser Kaffees geben wir an andere Röster ab. Das Ziel ist, hier eine feste Beziehung von kleineren deutschen Röstereien zu jeweils einem Farmer tief im Süden Kolumbiens aufzubauen. 2018 bekommen wir 7 Tonnen und haben bereits 10 interessierte Röster gefunden, die mitmachen.

Der größte Schritt in 2017 aber war unser Café in Köln. Ein Freund von mir will gerade ein kleines Restaurant aufmachen und wartet seit Monaten auf die Baugenehmigung, der Umbau wird teuer und die Zeit läuft ihm davon. Dass wir mit zwei Wochen Planung und drei Wochen Umbau klar kamen, grenzt im Nachhinein an ein Wunder. Von Beginn an war es voll, die Gäste waren - und sind es auch heute noch - begeistert. Immer wieder hören wir: "Der leckerste Kaffee in Köln!" Der Garten war der Renner zur Eröffnung im April - und wir waren überfordert mit der Bedienung der vielen Gäste. Der kalkulierte Umsatz um auf eine schwarze Null zu kommen, war schnell erreicht, erforderte aber zugleich enormen personellen Aufwand. Nie im Leben hätte ich erwartet, dass es sooo viel Arbeit ist, ein Café zu betreiben. Fall ein/e Leser/in mal ein Café aufmachen möchte: Fragt mich zuerst und hört zu! In weiteres CAFÉ KOGI wird es zunächst nur als Franchise geben.

Bei den australischen Aboriginees spricht man von vier Typen von Menschen: den Träumern, den Planern, den Machern und den Feierern. Feiern in diesem Zusammenhang meint zurückzuschauen, das Gute und das Schlechte zu feiern als Lernerfolg, der gemeinsame Abschluss einer Sache. Das Schreiben dieses Newsletters würde dazu gehören. Ich weiß seit längerem, dass ich am Anfang dieses Medizinrades stehe, Träumen und (nicht zu detailliert) Planen ist meines. Die Details oder gar die Umsetzung, das Alltagsgeschäft können die anderen machen. Dachte ich... 2017 hatte ich soviel Alltag, dass ich mir für 2018 erträume, wieder Zeit zum träumen zu haben. Und da ich sicherlich in irgendeinem meiner Bücher geschrieben habe, dass man Zeit nicht findet, sondern sie sich nimmt, hier der gute Vorsatz für Euch:

Nehmt Euch die Zeit für die Dinge, die Euch wichtig sind. Der Rest kann warten!

Leser-Kaffeereise

Nur ein Traum: Es könnte sein, dass ich für einige Kaffeeröster 2018 eine Reise zu den Nasa organisiere. Einige haben bereits ihr Interesse bekundet. Wenn Ihr Lust habt, bei so einer Reise ins Land des Kaffees dabei zu sein, schreibt mir bitte. Wir besuchen die Ernte und Weiterverarbeitung, sehen viel vom wilden Teil Kolumbiens, verbringen Zeit mit Zeremonien beim örtlichen Schamanen, besuchen den Pflanzenmdeiziner im kleinem Krankenhaus etc. Möglicher Termin wäre der Oktober, die Kosten sind noch nicht bekannt. 

2017 danke ich:

natürlich meiner Familie bei der tatkräftigen Unterstützung,
Alfons Schramer, Röster von Café Kogi und Helfer in allen Lebenslagen,
Adrian und Jorge für die Hilfe bei den Nasa vor Ort,
den Kollegen und Kolleginnen Katharina, Betty, Johanna, Berit, Anna, Anna, Julia, Sandra, Vilmos, Aleksandar, Nathalie, Vicky, Emanuele, Fauzia und Guido im Café Kogi,
all den kleinen Kaffeebauern der Kogi und Nasa für ihre liebevolle und harte Arbeit! 

Ansonsten: Kauft doch einfach leckeren Kaffee mit Sinn. Hier. Damit helft Ihr uns weiterhin am meisten.

Ein wundervolles gelingendes 2018 und gute Gesundheit wünsche ich Euch!

Oliver Driver

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