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Was alles so passiert in Kolumbien und hier

Kolumbien-2016-779

Zu Besuch bei einer Kogi-Familie in Palmor. Es bedurfte einiger Überzeugungskünste, bis der Kogi Elias bereit war, mit uns eine "Führung" zu machen und auch Fotos und Filme zu machen mit ihm, um zu zeigen, wer die Menschen hinter dem Projekt sind.


Liebe Freunde der Kogi und des feinsten Kaffees,

ich schreibe Euch heute mal einfach, was gerade so vor sich geht und was mir und den Kogi auf der Seele liegt. In Kolumbien gibt es größere Probleme in vielen Bereichen. Es fing damit an, dass ich trotz Vorfinanzierung von 80 % des für Deutschland bestimmten Rohkaffees 50 Säcke weniger bekommen habe, weil das Wetter schlecht war und das Geld knapp. Das bedeutet, dass es Im Frühjahr knapp werden könnte mit Café Kogi. Wenn die nächste Ernte pünktlich kommt, wird es gerade so passen...

Dazu müsst Ihr wissen, dass die Gemeinschaft der Kogi den Rohkaffee von vielen Familien zu einem fairen Preis aufkauft. Da auch die Kojoten, die fahrenden Händler diesen Kaffee wollen, ist Schnelligkeit ein Thema. Zudem müssen für 1 Tonne gute Qualität vielleicht 1,5 Tonnen Rohware gekauft werden. Nach dem Schälen und sortieren ist ein Drittel Schalen und B-Qualität. Dieses Drittel ist nicht für uns und auch nicht von uns finanziert. Erst später wird es geröstet und verkauft. Dieses Geld fehlt.

Da der primitive Röster, den die Kogi für das Rösten von Café Kogi für den lokalen Markt haben, immer wieder defekt ist, verschlingt diese Reparatur immer wieder Geld. Kaputt geht er wegen der schlechten Qualität der Technik (mehr konnten sie sich nicht leisten), der mangelnden Ausbildung der bedienenden Röster, des Klimas, fehlender Blitzschutz etc. 

Die Hallenerweiterung, in der die Kaffeeschälmaschine aufgestellt werden soll scheint zu stocken. Jedenfalls habe ich keine Fotos mehr bekommen und es mag sein, dass etwas schief läuft und man sich nicht traut, darüber zu berichten. 

Der kleine Rote Lastwagen, den wir mit Spenden des Infomed Instituts, München, von Christine Herrera vor zwei Jahren kaufen konnten, hat einen Motorschaden. Kosten rund 2000 Euro, Geld das nicht da ist.

Die kleine Verwaltung der vier Stämme in Santa Marta hat seit Monaten kein Geld um die Mitarbeiter zu bezahlen. Es ist zu befürchten, dass Personal geht, auch wenn es ganz große Idealisten dort sind, aber ohne Geld lebt es sich auch in Kolumbien nicht. 

Nach dem Friedensvertrag und der Auflösung der Farc versuchen kriminelle Banden das Vacuum zu füllen. Meine Ansprechpartner werden mit dem Leben bedroht und brauchen Leibwächter. Der Sohn des Kogi-Gobernadors hat sich aus mir nicht bekannten Gründen aufgehängt. Ein anderer Sohn wurde letztes Jahr erschossen. 

Man überlegt, vielleicht doch den Café Kogi biozertifizieren zu lassen, da das fehlende Siegel sich als große Bremse bei der Vermarktung herausstellt. Diese Woche hat mich ein Mitarbeiter von Original Beans besucht, die mit der hochwertigen Schokolade. Die Schokolade ist in 1000 Bioläden und 100 Feinkostgeschäften. Die 1000 Läden fallen für uns flach als Kunden. Es ist schade, dass die Bioläden das Siegel immer als Bedingung haben, aber vielleicht müssen wir uns da anpassen - auch wenn der Siegelwahn völlig sinnlos ist. Anders werden die Kogi nicht die kritische Masse erreichen um sinnvoll agieren zu können. Kosten etwa 4000 Euro. Dann müssten wir uch die Urwaldkaffee GmbH zertifizieren lassen. Kosten 2000 Euro.

Das größte Projekt ist der angedachte Einsatz eines Investors, der die notwendigen finanziellen Mittel bereit stellt und bei den Kogi einsteigt. Ich bin mir nicht sicher wie konkret das ist und ob das jemand machen würde. Und ob es für die Kogi gut wäre. Wir jedenfalls haben nicht im geringsten die Mittel um auch nur darüber nachzudenken. 

Das liebe Geld... Es ist für mich sehr schwer, die ganze Situation einzuschätzen, dafür bin ich viel zu weit weg. Ich müsste dringend hin, aber unser neues Café ist unglaublich zeitintensiv. Sehr schön, gut angenommen, die Gäste sind begeistert, wie Ihr auf facebook und google sehen könnt - aber auch anstrengend. Ich sehe jetzt jeden Gastronomen, jeden Kellner und Koch mit ganz anderen Augen...

Jetzt habt Ihr mal einen Einblick in das, was an einem Abend im Whatsapp-Chat mit Kolumbien und so passiert.

Ach übrigens: Das Wetter ist dieses Jahr sehr gut für eine schöne Kaffeeernte! Und wir machen weiter!

Und: Wer zu all dem eine gute Idee hat, bitte melden!!!

Ansonsten: Kauf doch einfach leckeren Kaffee - mit Sinn. Hier. Damit helft Ihr uns aktuell am meisten.

Liebe Grüße,

Oliver Driver

 Direkt zum Onlineshop!  Nicht vergessen, 2 Tassen Kaffee sollen 1 qm Urwald retten.


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URWALDKAFFEE GmbH
Oliver Driver, Geschäftsführer
Simrockstr. 29
50823 Köln
info@urwaldkaffee.de

 
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