Das Aromawunder
Die Duftstruktur von Langem Rotem Pfeffer unterscheidet sich ganz deutlich von der des Schwarzen Pfeffers. Seine charakteristischen, süßlich, würzig-balsamischen Aromen hat er quasi exklusiv, denn sie sind in anderen Pfeffersorten kaum oder gar nicht vorhanden. Sein Aroma umfasst (ge-)würzige, fruchtige, frische und harzige Noten. Der Piperin-Gehalt ist deutlich höher als der des Schwarzen Pfeffers, was ihn schärfer macht und zu einem festen Bestandteil der ayurvedischen Heilkunst hat werden lassen. In Indien nennt man ihn „Pippali“. Ihm wird vor allem in Kombination mit Kurkuma eine positive Wirkung auf den Organismus nachgesagt.
Langen Pfeffer kennt man auch als „Stangenpfeffer“ oder „Bengalischen Pfeffer“. Er war noch deutlich früher in Europa verbreitet als der heute überall genutzte schwarze Pfeffer. Die Römer liebten langen Pfeffer, denn mit seinem würzigen, süßlich-scharfen Geschmack passte er hervorragend zu den typischen Schmortöpfen und würzigen Saucen der altrömischen Küche. Zum Teil wurden auch Rotweine mit langem Pfeffer verfeinert.
Seine längliche Form erhält der Pfeffer, weil die winzigen Pfefferbeeren mit ihren Fruchtstielen und der Spindel zu einer stangenartigen Struktur verwachsen.
Tipp: Langen Pfeffer nicht in die Pfeffermühle füllen, sondern im Mörser zerstoßen, mit einer feinen Muskatreibe zerkleinern oder im Ganzen mit schmoren lassen und später entfernen. Wer es noch einfacher haben möchte, kann auf die “Weiße Pfefferperle” zurückgreifen. Mit ihr hat man Langen Pfeffer zum Streuen.
Aromaprofil
Genuss-Empfehlung
Länderküche
Deutschland: Wildragouts, Entenragouts, Schmorgerichte, Schweinekamm mit einer Glasur aus Honig, Gerstenmalz, Salz und Langem Pfeffer.
Asien: Currys auf Kokosmilchbasis.
Ungarn:Gulasch.
Frankreich:Bœuf bourguignon, Käse mit pâte de fruit (Fruchtwürfel, gerollt in einer Mischung aus Zucker und Langem Rotem Pfeffer).
Italien:Limonia (Zitronenhuhn), Geschmorte Lammhaxe.